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DigiLab - Neue Technologien im Konferenzdolmetschen

 

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Forschungsprojekt Simultandolmetschen bei Videokonferenzen:

 

 

 

Mehrere Diplomarbeiten, Einführungsvideo, Präsentation und ausführlicher Projektfolder verfügbar
Nach Vorgaben und in Zusammenarbeit mit dem Technischen Ausschuß des Internationalen Verbandes der Konferenzdolmetscher, AIIC.

Das Projekt, nähert sich dem Thema aus der Sicht der Konferenzdolmetscher (AIIC Code for the Use of New Technologies in Conference Interpretation) und hat zum Ziel, Anforderungsprofile zu entwickeln, die auf Akzeptanz bei den Konferenzdolmetschern stoßen.

Die technische Voraussetzungen dafür sind in der weltweit einzigartigen Forschungsanlage bereits gegeben: Der volldigitale Konferenzraum am IÜD verfügt neben modernster Dolmetscher-Technik über bahnbrechende Videokonferenztechnik mit Bandbreiten bis zu 2048kbps, Multipoint-Fähigkeiten und Großbildprojektion.

Bislang ist weder ein trockener, präsenter Ton mit unverfälschtem Klangspektrum und dem aufgrund der Frequenzüberlagerungen durch Körperschall (Innenohr) und die eigene Stimme zwingend notwendigen Überstand von sinntragenden Frequenzen (im Deutschen z.B. Höhen für die Zischlaute und Plosive bei Konsonanten) als Anforderungsprofil definiert, noch existieren Untersuchungen zur Auswirkung digitaler Kompressionsverfahren auf die Tonqualität aus der Sicht des Dolmetschers.

Das Axiom des simultandolmetsch-spezifischen Tonqualitäts-Anforderungsprofils lässt sich in der Praxis leicht belegen: Nicht selten wundert sich der Kabinenpartner über einen plötzlichen Leistungseinbruch des gerade dolmetschenden Kollegen, der ihm, obwohl er in exakt der gleichen Tonqualität zuhört, unerklärlich bleibt.

Erst mit Beginn des eigenen Tournus und dem gleichzeitigen Sprechen offenbart sich der katastrophale Ton. Digitale Kompressionsverfahren führen teils sogar zu völliger Unbrauchbarkeit des Tons für SD. Es liegt also im Wesen der Videokonferenz, daß solche Probleme geballt auftreten.

Wiederholt negative Erfahrungen mit unbrauchbarer Technologie und ein Erklärungsnotstand gegenüber dem Veranstalter haben deshalb bei vielen KD zu Skepsis bis hin zu einer völligen Verweigerungshaltung gegenüber fortschrittlichen Technologien geführt - ein Paradoxon.

Die größte Herausforderung für die Forschung stellt indes die Simultan-Verdolmetschung örtlich verteilter Konferenzen dar. In Anbetracht des erheblichen Einsparungspotentials an Reise- und Übernachtungskosten ist der Siegeszug der Videokonferenz in der Industrie wenig verwunderlich. Bisher gibt es jedoch kein befriedigendes System zur Simultanverdolmetschung. Da solche Systeme i.d.R. gerade über große Entfernungen, etwa zu einem Treffen aller Importeure eines Herstellers eingesetzt werden, mag dies verwundern. Zu erklären ist dieser Umstand zum Einen durch die Technikgläubigkeit der Hersteller: Selbst auf Grossdemonstrationen auf der Cebit laufen auf der Leinwand Untertitel mit - auf Nachfrage versicherte man, dass das Sprachmodul demnächst im Preis enthalten sei.

Am IÜD bemüht man sich nun darum, Technik sinnvoll einzusetzen. Dabei wird von vorneherein auf Ansätze mit reduzierter Tonqualität (ISDN/H.320, Bildtelefonie a la Vikis ) verzichtet, deren mangelnde Eignung bereits hinreichend belegt ist. Ausgangsbasis ist vielmehr die Empfehlung der AIIC, des Internationalen Verbands der Konferenzdolmetscher, zum Einsatz Neuer Technologien im Zusammenhang mit dem Simultandolmetschen. Diese beruht auf langjähriger leidvoller Erfahrung mit solchen Systemen und stellt deren Grenzen dar. Auf der anderen Seite steht die langjährige Erfahrung des Verfassers mit professioneller Studiotechnik beim Fernsehen, welche die prinzipielle Machbarkeit solcher Systeme nahe legt. Im Rahmen der Forschungsarbeit am IÜD soll deshalb auf Grundlage der Empfehlungen des Technischen Ausschusses des Internationalen Verbands der Konferenzdolmetscher, AIIC, ein Anforderungsprofil für Videokonferenz-Raumsysteme entwickelt werden, die von Simultandolmetschern auch akzeptiert werden und professionelle Arbeit ermöglichen.

Erfolgreiche Modelle werden anschließend weiterentwickelt und in Groß- und Langzeitversuchen auf ihre Robustheit und Wirtschaftlichkeit getestet. Der hierbei aufgewendete Arbeitsaufwand wäre in der Industrie nicht wirtschaftlich darstellbar. Als Beispiel sei hier nur eine Konferenz mit den Amtssprachen der EU genannt, die eine Matrix mit nicht weniger als 110 darstellbaren Sprachenpaarkombinationen erfordert!

Zur Teilnahme an unserer nächsten Veranstaltung laden wir Sie hiermit herzlich ein - Anmeldung

 

 

 

 

 

 

 

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Bei Fragen und Unklarheiten wenden Sie sich bitte an: Christoph Stoll 
Stand:10. Februar 2001