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Die Fachgruppe Dolmetschen des MA KD der Universität Heidelberg trifft sich in regelmäßigen Abständen, um Abläufe für die virtuelle Lehre zu entwickeln und Software hinsichtlich ihrer Eignung für den Unterricht zu evaluieren. Wir richten uns dabei nach den Richtlinien zum Gesundheitsschutz von qualifizierten Fachleuten (Link).

Grundsätzlich eignen sich Chat- und TelCo-Programme nicht zum Simultandolmetschen. Es kommt bei fortwährender Verwendung zu schweren Gehörschäden. Daher sind die Aufnahmen ausschließlich lokal zu dolmetschen und die Dolmetschleistung an die Gruppe/Dolmetschdozenten zu übertragen. Hier einige Tipps zur Vorbereitung des Unterrichtes:

1. Aufnahmen der Ausgangstexte in die virtuellen Kurse auf unserem Medienserver hochladen: Medienserver. Das Gerät, das als digitales Dolmetschlabor konzipiert wurde, hat genug Kapazitäten, um mit hochauflösendem Audio und Video zu arbeiten.

2. Die Studierenden wählen sich über die Seiten Ihrer Abteilung im DigiLab in die Kursordner ein (Kursschlüssel & Passwort).

3. Sofern die Studierenden nicht über eine geeignete Hör-Sprechgarnitur (500 Hz-15khz) verfügen, können sie Leihgeräte beim IÜD bekommen, die von Fachleuten auf Eignung getestet wurden. Es stehen auch Telepräsenzräume mit professioneller Technik am IÜD zur Verfügung.

4. Sofern keine eigene Hard-/Software zur lokalen Aufnahme installiert ist, steht die Vollversion der DigiLab-Software des Profi-Herstellers Televic kostenlos zur Verfügung.

5. Die Aufnahmen werden ausschließlich bei den Studierenden lokal abgespielt und gedolmetscht.  Übertragen werden die Dolmetschleistungen mit dem Originalton an die Dozenten.

6. Setzen Sie sich bitte mit dem Gesicht zum Licht (nicht mit dem Rücken vor ein Fenster), arbeiten Sie mit einem aktuellen (CAT 7/8) Kabel an einen frisch gestarteten Router eingesteckt.

7. Schalten Sie nicht benötigte Mikrofone und Bildübertragungen, Update-Prozesse und alle Programme im Hintergrund aus. Stellen Sie in den Bild- und Tonseinstellungen den Pegel Ihrer Geräte sorgfältig ein. Bitte Echo-cancelling, automatische Pegelanpassung und Popschutz zur Vermeidung von Knalltrauma aktivieren.

Wählen Sie sich mit dem Kursschlüssel von der Abteilungsseite im DigiLab anonym ein: bitte KEINE Software installieren und keine persönlichen Daten eingeben, das System läuft vollstänidg anonym.

Anleitung für die Gestaltung der MA KD E-Learning Benutzeroberfläche

Für Dozenten des MA KD

Stand 07. April 2020

  1. Einwahl: Benutzeroberfläche
  2. Einloggen als “French”, Passwort “French#1” , Italian, Italian#1, Spanish, Spanish#1 etc.
  3. Abteilungsseite hier (nicht im Browser) anklicken -> Englisch Französisch Italienisch Portugiesisch Russisch Spanisch Japanisch
  4. Auf “Edit with Elementor” in der Bearbeitungsleiste im Browser klicken:
  5. Text eintippen, ändern etc. wie in MS Word. Elemente hinzufügen mit Klick auf das rote +, dann mit Drag und Drop das Element (“widget”) auf dem Block fallen lassen:

Die Fachgruppe Dolmetschen widmet sich der Erarbeitung digitaler Lehr- und Lerninhalte, von Abläufen und Unterrichtsformen, welche die Studierbarkeit des MA Konferenzdolmetschen auch dann aufrecht erhalten, wenn zu Beginn des SS keine Präsenz-Prüfungen oder Lehrveranstaltungen möglich sind.

Ziele und Inhalte: Schaffung einer möglichst redundanten und robusten Webinar/Virtual Classroom-Infrastruktur nach dem Vorbild von Harvard und dem MIT unter Einbeziehung der Erfahrungswerte internationaler Postgraduierten-Studiengänge im Konferenzdolmetschen.

Besonderheiten und Grundlagen: Die Präsenzveranstaltungen im MA KD bilden eine Vielzahl forschungsbasierter Lehr- und Lernformen ab, mit denen komplexe kognitive Vorgänge eintrainiert werden. Neben E-Learning-Inhalten, die seit 20 Jahren am Institut genutzt werden, und forschungsgeführten Handlungsanleitungen stellt der Lehrbetrieb im Semester hohe Anforderungen an die Ressourcen: In den acht Sprachen müssen rund 70 Veranstaltungen pro Woche abgebildet werden, wobei die Audio-Inhalte für den Simultanunterricht besondere Anforderungen erfüllen müssen: Die technischen Anforderungen für feste und mobile Anlagen für Simultandolmescher schreiben hier Studioton-Qualität vor. Aus gutem Grund, denn Simultandolmetscher sprechen im Gegensatz zu TelCo-Teilnehmern gleichzeitig und hören das Original nur, wenn sie den vollen Frequenzgang nutzen können. Quelle: https://aiic.net/page/8848/

Gültige Rechtsnormen: The following standards contain provisions which, through reference in this text, constitute provisions of this International Standard. At the time of publication, the editions indicated were valid. All standards are subject to revision, and parties to agreements based on this International Standard are encouraged to investigate the possibility of applying the most recent editions of the standards indicated below. Members of IEC and ISO maintain registers of currently valid International Standards.

ISO 140-4: 1998: Acoustics – Measurement of sound insulation in buildings and of building elements – Part 4: Field measurements of airborne sound insulation between rooms.
ISO 2603:1998: Booths for simultaneous interpretation – General characteristics and equipment.
ISO 3382:1997: Acoustics – Measurement of the reverberation time of rooms with reference to other acoustical parameters.
IEC 60914:1998: Conference Systems – Electrical and audio requirements

Methode der Evaluation von Virtual Conference Hall – Tools: Die Systeme heiConf, WebEx, MCTeams, Zoom, Goolge Hangouts, Greenleaf und Bluebutton, Facetime, Kudo und Google Duo wurden von den Dolmetschdozenten des IÜD in verschiedenen Unterrichtsszenarien getestet. Wir evaluieren die Systeme anhand der Kriterien aus den einschlägigen Normen, hier relevant: ISO 20108/09 zum RSI:

Empfehlungen der Fachgruppe Dolmetschen zur digitalen Lehre im MA KD

Stand der Überlegungen 18. April 2020

Die DozentInnen des MA Konferenzdolmetschen der Universität Heidelberg kamen zu mehreren intensiven Arbeitssitzungen zur Entwicklung der digitalen Lehre im Sommersemester 2020 zusammen. Alle Abteilungen waren vertreten, auch die Vertreter der Medientechnik und IT. Begleitend wurden in den Abteilungen die Rechtsfragen (Prüfungen) erarbeitet, Plattformen und Ressourcen evaluiert und weiterentwickelt sowie Abläufe beschrieben.

Nach den ersten Arbeitssitzungen erfolgte eine Fortbildung durch den Technischen Ausschusses des Weltverbandes der Konferenzdolmetscher AIIC zu Fragen der Evaluierungskriterien für RSI-Systeme, sowie eine Sitzung mit der Geschäftsleitung, den Technik-Fachleuten des IÜD und einem externen IT-Sicherheitsexperten.

In der Evaluation der Eignung digitaler Plattformen für Kurse im Simultandolmetschen sind die Empfehlungen des Technical and Health Committee des Weltverbandes zu befolgen nach den Kriterien den einschlägigen Rechtsnormen zum Gesundheitsschutz der Simultandolmetscher, insbesondere ISO 20108 und 20109: Mikrofone, Video-Konferenzsystem und Kopfhörer müssen den gesamten Frequenzgang von 125 bis 15.000 Hz widergeben.

Vorbeugung von Rückkopplungen und Knalltrauma: Um sicherzustellen, dass Dolmetscher/innen und Teilnehmer keine Gehörschäden erleiden, sind Maßnahmen zur Vermeidung von Rückkopplungen zu ergreifen und ein Schutz vor einem Knalltrauma vorzusehen.
Akustische Echokompensation, Lippensynchronizität: Ton und Bild, die von einem entfernten Ort gesendet werden, müssen synchronisiert sein: Der Ton darf nicht mehr als 45 ms später und nicht mehr als 125 ms früher als das Bild ankommen.
Latenz: Bild und Ton müssen auf dem Bildschirm und den Kopfhörern der Dolmetscher/innen innerhalb von 500 ms ab Erzeugung an der Quelle ankommen. Die Latenzzeit zwischen der Originalrede und dem Empfang der Simultanverdolmetschung darf 1000 ms nicht überschreiten.
Zusammengefasst: Weiterhin muss sichergestellt sein, dass die Abläufe den Anforderungen des Rechtsschutzes entsprechen:

– Das gleichzeitige Teilen von Bildschirm und Kamerabild zur Prüfungsaufsicht
– Die anonyme Einwahl der Studierenden mit Kursschlüssel und Passwort im Browser ohne Installation von Software
– Die Einbindung externer Medien, insbesondere hochauflösender Videodateien von unserem Medienserver bei 73 Veranstaltungen pro Woche im MA KD
– Notwendige Redundanzen für den Fall der Überlastung des DFN durch die Integration der VC-Chat-Lösung in Moodle 3

Die Evaluationskriterien und Ergebnisse werden von den Dolmetschdozenten und Technik-Experten in Microsoft Teams strukturiert diskutiert. Nach intensiven Tests der Programme des URZ: Cisco WebEx und heiCONF empfehlen wir als geeignetste Lösung die Anmietung professioneller, auf das Simultandolmetschen ausgelegter Lösungen für das Sommersemester.

Wir sind offen für weitere Tests und Abläufe, die in Microsoft Teams von den Dolmetschdozenten wie von der GF vorgegeben strukturiert in offenen Foren diskutiert werden. Soweit der gegenwärtigen Stand der Empfehlungen der Fachgruppe Dolmetschen.

Dr. Christoph Stoll, Konferenzdolmetscher AIIC
Koordination digitale Lehre im MA KD des IÜD
christoph.stoll@iued.uni-heidelberg.de

AIIC Position on Distance Interpreting (2018) und Empfehlungen der AIIC Taskforce on Distance Interpreting „Leitlinien der AIIC für Distance Interpreting (Version 1.0)“. aiic.net 11. Januar 2019, abgerufen am 3. März, 2019;
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Project no. 2015-1-IT02-KA203-014786 SHIFT – Shaping the Interpreters of the Future and Today, http://amsacta.unibo.it/5955/1…
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Web-basierte Videokonferenzen (Skype, GoTo Meeting, Webex): Aufgrund der technischen Voraussetzungen sowie fehlender Funktionen für das mehrsprachige Dolmetschen (u.a. Audioqualität, fehlende Mehrkanal-Funktion) NICHT für simultan geeignet!